Plasmakugel im Labor (Bild: Franz Ulrich)
Die vielleicht grundlegendste Erkenntnis des Electric Universe-Modells ist, dass das Universum abgesehen von der sichtbaren Materie wie Galaxien, Sternen und Planeten nicht einfach leer ist, sondern mit einem Plasma gefüllt ist: Weniger als 0.01 % des Weltraums besteht aus sichtbarer Materie – mehr als 99.99 % sind Plasma im Dunkel-Zustand, d. h. für das menschliche Auge nicht sichtbar! (und von der sichtbaren Materie besteht wiederum 99 % aus Plasma)
Plasma ist ein Gemisch aus neutralen und geladenen Teilchen (Atomen und Molekülen), positiven Ionen und Elektronen. Es stellt den 4. Aggregatzustand von Materie dar, nebst gasförmig, flüssig und fest. (Besser wäre, Plasma würde als 1. Aggregatzustand bezeichnet, denn alles was ist entwickelt sich aus dem Plasma heraus)
Die Konzentration an freien Ladungsträgern (geladenen Teilchen) kann dabei sehr klein sein und ein Plasma kann – muss aber nicht – quasi-neutral sein, das heisst die unterschiedlichen Ladungen gleichen sich in einer bestimmten Region aus.
Seinen Namen hat Plasma übrigens vom Forscher Irving Langmuir erhalten: Die lebensähnlichen Qualitäten und vor allem die Ähnlichkeit mit Blutplasma veranlassten ihn, das Teilchengemisch fortan Plasma zu nennen. Irving Langmuir war ein US-amerikanischer Chemiker und Physiker und lebte von 1881 bis 1957. 1932 erhielt er den Nobelpreis für Chemie.
Plasma weist ein nicht-lineares Verhalten auf: Wird an ein Plasma eine Spannung bzw. ein Strom angelegt und dieser laufend erhöht, so wechselt das Plasma abrupt seinen Zustand. Wenn am wenigsten Energie im Spiel ist, ist es dunkel, also nicht sichtbar. Wird die Stromstärke durch das Plasma erhöht, so beginnt es allmählich zu glühen (glimmen) bis es schliesslich extrem hell zu leuchten beginnt.
Elektrische Entladungen entstehen dann, wenn der Ladungs- bzw. Spannungsunterschied zwischen zwei Objekten zu gross wird, so dass das dazwischenliegende eigentlich isolierende Medium (z. B. Luft) schlagartig leitend wird und zwischen den Objekten ein Ladungsausgleich erfolgt: Kurzzeitig fliesst ein sehr hoher Strom. Dies geschieht wie oben erwähnt im Lichtbogenmodus mit einer Blitz- oder Funkenerscheinung.
Solche Entladungen sind nicht nur natürliche Phänomene, sie werden auch unter den Begriffen Funkenerodieren bzw. Electric Discharge Machining EDM gezielt zur Bearbeitung von leitenden Werkstücken eingesetzt (vgl. Bild).
Gehen wir davon aus, dass Himmelskörper verschiedene Ladungen aufweisen (zwischen ihnen also ein Ladungs- bzw. ein Spannungsunterschied besteht), so sind solche elektrischen Entladungen auch zwischen diesen zu erwarten, wenn Himmelskörper auf ihren Bahnen sich einander annähern (vgl. Annäherung von Kometen an die Sonne im Kapitel Kometen).
In der Animation ist die Simulation eines Birkeland-Stromes zu sehen (siehe https://etherealmatters.org). Der Strom fliesst tatsächlich gegenläufig auf zylindrischen Flächen.
Polarlichter auf der Erde (und auf anderen Planeten!), welche ihre Ursache in solchen Strömen im Glüh-Modus haben, zeigen sich deshalb oft in Form von tanzenden Vorhängen oder verzerrten Röhren (mehr zu Polarlichtern im Kapitel Elektrische Erde).
Diese beiden Aspekte über die Selbstorganisation von Plasma – und es gäbe wohl noch viele mehr – sind Schlüssel zum Verständnis unseres Universums.
Von verschiedenen, möglichen Theorien sollte die einfachste davon weiterverfolgt werden.
Das Sparsamkeitsprinzip gemäss Ockhams Razor
Das Modell des Elektrischen Universums schliesst die Gravitationskraft keineswegs aus, verweist sie aber auf den ihr gebührenden Platz, indem die Elektrischen Kräfte als Grundprinzip mit berücksichtigt werden.